Am 29. Januar 1823, also vorgenau 200 Jahren, starb Natalia Maximowna von Benckendorff, geb. Alopeus. »Nur 27 Jahre weilte sie auf der Erden, ihre Liebe schuf mirden Himmel auf Erden, mit ihr ist mein Himmel verschwun den«, hieß es in der Traueranzeige, die der Witwer in der »Schwäbischen Kronik« auf gab. Natalia von Benckendorff war die Tochter des russischen Gesandten in Berlin
Maximilian von Alopaeus und seiner Frau Sophie Luise von Quast. Der Legende nach verschlug es die junge Dame in ein Heslacher Haus, als sie während eines Gewitters Schutz suchte. Dort nahm sie wahr, unter welchen Umständen die gewöhnliche Bevölkerung lebte und wohnte. Seit diesem Ereignis kümmerte sie sich um die Heslacher »Ortsarmen«, und in ihrem Testament bestimmte sie, »in dem schönen Thale von Heslach, wo am Abhang von Weinbergen ein kleiner Dorffriedhof liegt«, beerdigt zu
werden.
So geschah es am 3. Februar 1823. Am gleichen Tag errichtete Konstantin von Benckendorff eine Stiftung. Bis 1886 wurden jährlich am Begräbnistag 200 Gulden unter die »Ortsarmen« verteilt. Beim württtembergischen Hofbaumeister Giovanni Salucci gab der Witwer ein Mausoleum in Form eines
griechischen Rundtempels in Auftrag – Salucci hatte vier Jahre zuvor die Grabkapelle für Königin Katharina auf dem Württemberg entworfen.»NUR SIE«, lautet die romantische Inschrift des Heslacher Mausoleums.
Bei der Gedenkveranstaltung wird auch ein Blick in dieses Mausoleum möglich sein.