Exklusiver Besuch der Villa Gemmingen am Samstag, 27. September 2014
Die Villa Gemmingen, erbaut 1910/11 von den Architekten Albert Eitel, der sich bei der Parkgestaltung an italienischen Terrassengärten der Renaissance orientierte, und Eugen Steigleder, diente dem Schwiegersohn und der Tochter des Stuttgarter Farbenfabrikanten Gustav von Siegle, Friedrich Freiherr von Gemmingen-Hornberg und seiner Frau Dora
(1877-1955), als repräsentativer Wohnsitz.
Das Bauwerk erinnert mit seiner Westfront an die beiden von Philippe de La Guêpière für Herzog Carl Eugen errichteten Lustschlösser Monrepos bei Ludwigsburg und Solitude (Stuttgart). Besondere künstlerische Bedeutung erlangen Park und Villa Gemmingen durch die sorgfältige Ausgestaltung bis in kleinste Details durch bildender Künstler wie Joseph Zeitler und Jakob Brüllmann.
Als eines der wenigen Gebäude der Karlshöhe hat die Villa Gemmingen den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden und verfügt im wesentlichen noch heute über die originale Ausstattung. Die Stadt Stuttgart erwarb die Villa
1955 für 1,9 Millionen Mark. Sie war bis 2002 Sitz des Landesdenkmalamts. 2000 verkaufte sie die Stadt für ca. 9,5 Millionen Mark. Die Villa Gemmingen kann von der jetzigen Besitzerin für vierstellige Beträge für „Events“ gemietet werden; der allgemeinen Öffentlichkeit ist sie nicht mehr zugänglich. Für die Geschichtswerkstatt Stuttgart-Süd hat sie jedoch eine Besichtigung mit 20 Personen ermöglicht. Frau Ulrich vom Lapidarium führte durch Villa und Garten.