In Trauer verabschieden wir uns von Klaus Steinke, der am 23. Juli 1960 in Stuttgart geboren wurde und nun am 27. Oktober 2025 verstorben ist.
Klaus Steinke wuchs im Stuttgarter Süden, im Stadtteil Bopser, auf – einem Ort, der ihn von Kindheit an prägte und der später zum Mittelpunkt seiner historischen Forschungen wurde. Beruflich war er als Unternehmensberater und Kommunikationstrainer tätig, doch seine große Leidenschaft galt der Heimatgeschichte. Für sein Buch „Teehaus, Tanz und Berg der Wahrheit – Zeitreisen um die Stuttgarter Weißenburg“ erhielt er 2018 den Preis für Heimatforschung des Landes Baden-Württemberg.
Unser erster persönlicher Kontakt zu Klaus fand im Juli 2018 ebenfalls im Bopser statt. Im Rahmen unseres Jahresthemas „Gesundheit & Hygiene im Stuttgarter Süden“ leitete er eine beeindruckende Führung unter dem Titel „Kaltwassergäste, Molkekurtanten und befreite Körper – das Bopsergebiet als Kur-, Kultur- und Erholungsort“. Mit großer Leidenschaft und Freude zeigte er dabei auch zahlreiche historische Fotografien aus seinem Buch und ließ uns durch seine lebendige Erzählweise in die Vergangenheit des Viertels eintauchen. Klaus verstand es in besonderer Weise, seine Begeisterung für den Stadtteil zu vermitteln, den er seit frühester Kindheit erforschte.
Ein besonderes Vermächtnis hinterließ er uns bereits im vergangenen Jahr, als er der Geschichtswerkstatt eine vierstellige Zahl von Ansichtskarten aus seiner umfangreichen Sammlung überließ. Diese umfasst nicht nur Ansichten des Stuttgarter Südens, sondern zeigt auch Motive aus vielen anderen Stadtteilen. Wir haben alle Karten sorgfältig digitalisiert und auch einen wesentlichen Teil aus der Sammlung dem Stadtarchiv übergeben können – beides im Wissen, dass Klaus sich darüber freute, seine Sammlung für Forschende und Interessierte dauerhaft zugänglich zu machen. Bei jeder Arbeit mit diesen Karten erinnern wir uns dankbar an die warmherzigen und inspirierenden Begegnungen mit ihm.
Mit dem Tod von Klaus verlieren wir einen leidenschaftlichen Heimatforscher, einen klugen Gesprächspartner und einen Menschen, der uns durch seine Begeisterung und sein Engagement sehr bereichert hat. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihm nahestanden.

